Übergewicht, Bewegungsmangel und Industrienahrung hinterlassen ihre Spuren. Derzeit leiden rund 7,5 Millionen
Deutsche an Diabetes mellitus, der Zuckerkrankheit, mit zum Teil verheerenden Folgen. Hier ein kleiner Überblick über diese Volkskrankheit:
Was ist Diabetes mellitus?
Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der es zu einem erhöhten Zuckerwert im Blut kommt. Der
Blutzuckerwert sollte nüchtern unter einer bestimmten Grenze
liegen (100 mg/dl) und nach dem Essen nicht über 140 mg/dl ansteigen. Um den Blutzucker
in seinen Grenzen zu halten, produziert die Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin. Insulin senkt den Blutzuckerspiegel, indem es den Zucker aus dem
Blut in die Zellen schleust. Wird dieses Hormon nicht oder reduziert produziert, bzw. kommt es zu einer Insulinresistenz, kann der Blutzuckerwert
nicht mehr gesenkt werden. Hohe Zuckerwerte führen zu allerlei Folgeerkrankungen, weil dadurch Organe geschädigt werden. Da die Krankheit oft schleichend verläuft, wird Diabetes meist erst erkannt, wenn es schon zu Folgeerkrankungen gekommen ist. Diabetes
mellitus äußert sich unter anderem mit vermehrtem Durst, häufigem
Harndrang, Heißhungerattacken, Infektanfälligkeit, Sehstörungen,
Müdigkeit, Kraftlosigkeit und
Schwindel.
Ziel der Therapie ist es vor allem, Blutzuckerschwankungen, und somit die Langzeitfolgen zu verhindern. Eine Unterzuckerung kann zu Schäden am Gehirn führen, und zu hohe Werte können z.B. Schäden an der Netzhaut bis zu Erblindung, Nierenschäden und Empfindungsstörungen an den Füßen (diabetischer Fuß) verursachen.
Unterschieden werden zwei Gruppen von Diabetikern: Typ 1 und Typ 2 Diabetes.
Typ 1 Diabetes:
Beim Diabetes Typ 1 handelt es sich meist um eine
Autoimmunkrankheit, bei der körpereigene Zellen die Insulin
produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstören. Es kommt zu
einem
dauerhaften Anstieg des Blutzuckers mit den entsprechenden
Symptomen und Folgen. Die Zufuhr von Insulin zur Senkung des
Blutzuckerspiegels ist lebenslang notwendig. Typ 1 Diabetes macht 5 -
10%
der Diabetes Fälle aus, und beginnt oft schon im Kindesalter. Eine
gute Einstellung des Insulin ist absolut notwendig, um Spätfolgen zu
reduzieren. Menschen mit Diabetes Typ 1 sind im Gegensatz
zu an Typ 2 Erkrankten, häufig sehr dünn.
Typ 2 Diabetes:
Dieser Typ wird auch als Altersdiabetes bezeichnet. Er entwickelt
sich im Laufe der Zeit. Insulin ist grundsätzlich vorhanden, die
Produktion aber eventuell durch eine überlastete
Bauchspeicheldrüse vermindert, oder der Körper entwickelt eine
Insulinresistenz. Bei einer Insulinresistenz reagieren die Körperzellen
nicht mehr so sensibel auf Insulin, es wirkt nicht mehr
ausreichend. Ursachen hierfür sind vor allem Übergewicht,
Überernährung und mangelnde Bewegung. 80% der Diabetiker sind
übergewichtig. Dies betrifft leider auch Kinder, welche in letzter
Zeit vermehrt an Diabetes Typ 2 erkranken. Im Anfangsstadium wird
versucht, über Ernährungsumstellung, mehr Bewegung und
Gewichtsreduzierung, den Blutzucker niedrig zu halten. Gelingt das nicht
mehr, werden Tabletten und auch Insulingaben notwendig.
Im Gegensatz zum Typ 1 besteht beim Typ 2 die Möglichkeit, mit konsequenter Umstellung der Lebensweise, gesunder Ernährung und einer deutlichen Gewichtsreduzierung, die Krankheit aufzuhalten oder zu verhindern. So besteht die Chance, auf lebenslange Insulinspritzen verzichten zu können.
Im Gegensatz zum Typ 1 besteht beim Typ 2 die Möglichkeit, mit konsequenter Umstellung der Lebensweise, gesunder Ernährung und einer deutlichen Gewichtsreduzierung, die Krankheit aufzuhalten oder zu verhindern. So besteht die Chance, auf lebenslange Insulinspritzen verzichten zu können.